Ein besonderer Hörgenuss nach langer Pause – Das Herbstkonzert des Musikzugs begeistert sein Publikum

Das diesjährige Herbstkonzert des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Oberbrechen war ein ganz besonderes, darüber waren sich alle einig: Als erste kulturelle Veranstaltung in der frisch renovierten Emstalhalle durften die Musikerinnen und Musiker zum Jahreskonzert unter der Leitung ihrer neuen Dirigentin Laura Freimuth aufspielen.

Die Motivation hätte nicht größer sein können – und das Konzertpublikum dankte es: Das Konzert unter 2G-Bedingungen fand regen Zuspruch in einer gut gefüllten Emstalhalle.
Eröffnet wurde das Konzert durch das Jugendorchester. Die 15 jungen Nachwuchsmusikerinnen und -musiker zeigten die ganze Bandbreite ihres Könnens mit den beiden konzertanten Werken „Land of the Pharaohs“ und „Dreamcatcher“. Dabei bestachen die Jugendlichen durch ihre Spielfreude und schön abgestimmte Harmonien. Ein besonderer Höhepunkt war sicherlich das beschwingt vorgetragene Lied „Sweet Caroline“ aus der Feder von Neil Diamond – mit tollen Soli an der Trompete und der Posaune.
Nach dem beliebten „Farmhouse Rock“ und einer Zugabe übernahm der Musikzug den Staffelstab von seinem Nachwuchs. Das Eröffnungsstück war dann auch perfekt gewählt: „Window to the World“, ein fröhliches Konzertstück mit spannenden Taktwechseln und interessanten Effekten machte einfach Lust auf mehr. Man konnte förmlich spüren, wie der musikalische Funke auf das Publikum übersprang.
Ähnlich beeindruckend war die Darbietung der „Kleinen Ungarischen Rhapsodie“ von Alfred Bösendorfer. Das Konzertpublikum konnte dank des harmonisch aufspielenden Tenorregisters die große Weite der ungarischen Puszta erahnen, die gefühlvoll aufspielenden Klarinetten ließen Lieb und Leid der Menschen erklingen, der temperamentvolle Orchesterklang rundete das Werk mit feurigem Czárdás ab.
Ein wahres Klanggemälde war auch die Komposition „Montañas del Fuego“ von Markus Götz. Hier zeichnete das gut aufeinander abgestimmte Orchester das Bild der bizarren Vulkanlandschaft der Insel Lanzarote nach, mit einem stetigen Brodeln und spanisch anmutenden Harmonien, die musikalische Lava versprühten.

Der zweite Teil wurde mit dem fulminanten „Rivanna River March“ eingeleitet, der durch lebhafte Melodieführung und eine schöne Basslinie überzeugte. Dass die Musikerinnen und Musiker große Freude am Genre der Filmmusik haben, konnte man bei ihrem Vortrag der „Music from Jurassic Park“ erkennen, der die Dinosaurier förmlich wieder zum Leben erweckte. Auch das beschwingte Medley zum Disney Film „Lilo & Stitch“ ließ die Füße des Publikums mitwippen – mit den bekanntesten Melodien des King of Rock‘n’Roll im Disney-Stil.
Bert Kaempfert war neben James Last der bekannteste und erfolgreichste deutsche Orchesterchef nach dem Zweiten Weltkrieg und seine Hits wurden zu Publikumslieblingen selbst im entfernten Amerika. Und so widmete der Musikzug dem großen Musiker ein Medley mit seinen schönsten Melodien wie Spanish Eyes, Dankeschön und African Beat. Hier konnte das Trompetenregister sein ganzes Können in die Waagschale werfen und wurde mit begeistertem Applaus belohnt.
Große Publikumszustimmung fand auch die gefühlvolle Polka „Ein Leben lang“ der schweizer Band Fäaschtbänkler, die es geschafft haben, traditionelle Volksmusik in die Moderne zu übersetzen. Wunderbar war hier auch der Gesangspart von Oliver Fachinger. Den Abschluss des abwechslungsreichen Konzertprogramms bildete der musikalische Spaß „Instant Concert“, der das Publikum mit dem Rätsel nach Hause schickte, wie viele Melodien man wohl in ein dreiminütiges Konzertstück packen könne.
Das begeisterte Publikum ließ das Orchester nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne gehen. Nach diesem gelungenen Konzertabend ist Laura Freimuth zurecht stolz auf ihre Musikerinnen und Musiker – sowohl der Nachwuchs als auch der Musikzug spielten wunderbar auf: mit Herzblut und großem Spaß an der Musik. Gerne mehr davon!